Als „Glückskinder“ bezeichnet Matthias Schneider die vier sechsten Klassen, die sich zu Beginn der dritten Stunde im Mehrzweckraum versammeln, um einer Lesung der Autorin Tanja Kinkel beizuwohnen. Glück haben die Schüler/innen insofern, als dass Frau Kinkel, die bereits 21 Bücher geschrieben hat, den Weg nach Kronach gefunden hat. Die ursprünglich aus Bamberg stammende und mittlerweile in München lebende Schriftstellerin schreibt überwiegend historische Romane für Erwachsene, wovon das Werk „Die Puppenspieler“ den wohl bekanntesten Roman darstellt, welcher nicht zuletzt durch die Verfilmung berühmt geworden ist. Den Sechstklässler/innen liest die Autorin aus dem im Bamberger Magellan-Verlag erschienenen Kinderbuch „Das Pferd der Winde“ vor, das bei lovelybooks.de sehr gute Rezensionen erhalten hat.
Das im Mittelpunkt des Buches stehende Pferd Mori ist ein reales Tier aus der Mongolei, das in den 60er Jahren aufgrund des Krieges in Vietnam dorthin „verschleppt“ wurde, um als Lasttier zu dienen, da viele der für diese Arbeit vorgesehenen Wasserbüffel tot waren. Die Sehnsucht treibt das Tier zur circa 3000 Kilometer langen Rückreise in die Mongolei an, wobei es zahlreiche Abenteuer erlebt. Das Buch gewinnt an Authentizität, weil die Autorin eine aufwendige Recherchereise in die Mongolei und nach Vietnam unternommen hat. Impressionen von der Reise zeigt und schildert sie den Schüler/innen in Form von Bildern und Erzählungen. So erfuhren wir, dass sich das Pferd Mori heute in ausgestopfter Form in einem Museum in der Mongolei befindet und dass Pferde allgemein in diesem Land ein sehr hohes Ansehen genießen. Es finden regelmäßig Pferderennen statt, die nur von Kindern bestritten werden. Die Sechstklässler/innen durften im Anschluss an den Reisebericht Frau Kinkel Fragen zum Buch und zu ihrer schriftstellerischen Tätigkeit stellen.
Das Interesse an „Das Pferd der Winde“ und der Autorin war immens, so dass die 90minütige Veranstaltung wie im Flug vorbeiging. Zahlreiche Bücher wurden im Anschluss an die Fragerunde signiert und auch Lesezeichen zum Kinderbuch verteilt.
Tanja Kinkel ist neben dem Schreiben auf vielfältige Art und Weise tätig. Sie ist Schirmherrin des Bundesverbandes Kinderhospiz, gründete mit ihrer Familie und Freunden die Kinderhilfsorganisation „Brot und Bücher e.V.“ und engagiert sich zudem im Erich Kästner-Kinderdorf. Außerdem ist die Autorin Schirmherrin des Bamberger Literaturfestivals, das sich 2025 zum 10. Mal jährt. Anfang November 2024 wurde in Bamberg ihr erstes Theaterstück „Bamberger Totentanz“ mit sehr großem Erfolg aufgeführt. Nähere Informationen zur Schriftstellerin findet man auf ihrer Homepage: www.tanja-kinkel.de.
Die Autorenlesung war eine rundum gelungene Veranstaltung, die alle Zuhörenden glücklich gemacht hat.
Carolin Hofmann