It´s tea time in der 5C
von Barbara Bornschlegel (Kommentare: 0)
If you're cold, tea will warm you.
If you're hot, it will cool you.
If you're depressed, it will cheer you.
If you're excited, it will calm you.
William E. Gladstone (1865).
Die englische Tea Time - nichts könnte britischer sein! Großbritanniens Teekultur ist in der ganzen Welt legendär und das, obwohl in England, Schottland und Wales gar kein Tee angebaut wird. Bei dem Wort „Tea Time“ hat jeder von uns ein Bild vor dem geistigen Auge: Pünktlich um fünf Uhr nachmittags, so glaubt man, steht auf der Insel das Leben still und die Briten setzen sich zu einer gepflegten Tasse englischem Tee mit einem leichten Snack, etwa dem königlichen Gurkensandwich, nieder.
Dieses Bild ist heute kaum mehr als koloniale Nostalgie und erinnert an eine Zeit im späten 17. Jahrhundert, als die Briten zwar Tee aus Indien importierten, er aber so teuer war, dass er nur der Oberschicht vorbehalten war.
Heutzutage ist die britische Tea Time eine Lebensart, die in allen Gesellschaftsschichten gelebt wird. Je nach Region und Tageszeit fällt der Tee jedoch etwas anders aus: Early Morning Tea, Breakfast Tea, Afternoon Tea, High Tea oder Cream Tea sind nur einige der Bezeichnungen für die verschiedenen Teezeiten.
Auch wenn in der heutigen Zeit durch die Hektik des Alltags der typische Afternoon Tea am Nachmittag in Großbritannien nicht mehr so konsequent eingehalten wird wie früher, spielt er doch immer noch eine wichtige Rolle an Wochenenden, Feiertagen und bei Familientreffen. Zur Tea Time gehören zum einen Sandwiches mit Roastbeef, Huhn, Ei oder Gurkenscheiben, zum anderen Kekse, Kuchen und Scones (ein süßes, brötchenartiges Mürbeteiggebäck mit oder ohne Rosinen). Werden Scones zum schwarzen Tee mit Milch gereicht, dann spricht man von Cream Tea, einer landestypischen Spezialität im Süden Englands. Viele Rituale zur Tee-Etikette schaffen es auch heute noch in die Schlagzeilen, so wurde lange gerätselt, ob die kürzlich verstorbene Queen zum Lager der Tea-in-Firsts oder zum Lager der Milk-in-Firsts gehört. An dieser Frage scheiden sich selbst in vielen Familien die Geister.
Inspiriert von dem Thema „Food and drinks“ in ihrem Schulbuch mit dem Schauplatz Plymouth in Südengland, ließ die Klasse 5C es sich nicht nehmen, einen Cream Tea mit selbstgebackenen Scones, Frischkäse (anstatt Clotted Cream), Erdbeermarmelade und leckerem Früchtetee zu genießen. Die Schülerinnen und Schüler lernten neue Geschmackserlebnisse kennen und stellten Vergleiche ihrer eigenen Ernährungsgewohnheiten mit denen in Great Britain an. Durch die Auseinandersetzung mit Gegebenheiten aus der englischsprachigen Welt nahmen die Kinder bewusst kulturelle Unterschiede wahr und gingen aufgeschlossen damit um. Damit wurde die Grundlage für kultursensibles Verhalten angebahnt.
(Christina Kastner)