Gewinner freuen sich: Besuch im Müllheizkraftwerk Coburg-Neuses
von Barbara Thaller (Kommentare: 0)
„Die sauberste Klasse“ - so darf sich die 10 c am Frankenwald-Gymnasium nennen. Anlass für den schulinternen Wettbewerb war ein neues Mülltrennungssystem, das am Schulzentrum neu eingeführt und von der Klasse 10 c perfekt umgesetzt wurde. Neben einem Preisgeld von 100,00 € konnten sich die Schüler auf eine Besichtigungsfahrt zum Müllheizkraftwerk Coburg-Neuses freuen.
Die Exkursion fand am Freitag, den 09.02.2024 auf Einladung des Landratsamtes Kronach statt. Der Bus startete pünktlich um 8.00 Uhr am Schulzentrum. Das MHKW fällt jedem sofort ins Auge, wenn er vom Norden her über die Autobahn nach Coburg fährt.
Kurz nach dem Eintreffen im MHKW wurden die Schüler mit den begleiteten Lehrkräften Frau Beitzinger und Frau Göckel begrüßt. Die Besichtigung begann mit einem Einführungsvortrag über die Funktionsweise von Müllheizkraftwerken generell und dem MHKW Coburg-Neuses.
Die Errichtung des MHKW für die Stadt Coburg sowie die Landkreise Coburg, Kronach und Lichtenfels im Coburger Stadtteil Neuses wurde am 30. April 1990 eingeweiht. Das MHKW Coburg verbrennt jährlich bis zu 135.000 Tonnen Müll und dient neben der Entsorgung von Abfall auch zur energetischen Nutzung von Hausmüll und Gewerbeabfällen für die Strom- und Fernwärmeerzeugung in einer KWK-Anlage (Kraft-Wärme-Kopplung). Eigentümer und Betreiber des Kraftwerks ist der Zweckverband für Abfallwirtschaft in Nordwest-Oberfranken (ZAW).
Mit Kopfhörern ausgestattet wurden die Schüler von einem Tour Guide durch das Müllheizkraftwerk geführt. Der Rundgang ging vorbei an den Müllrutschen, in welchen der Müll von Privathaushalten und Gewerbeabfällen aus den Landkreisen fällt.
Der Müll wird mit der Eisenbahn angeliefert, auf Lkws umgeladen und klimaneutral zum MHKW gebracht. Die nächste Etappe der Führung war die Kranführerkanzel in der ein Kranführer sitzt und in die Tiefe des riesigen Müllbunkers des MHKW blickt.
Beeindruckend war für die Schüler ein Blick durch ein kleines Fenster der offenbarte, wie heiß es in den Brennöfen, in dem der Müll bei rund 1000 Grad C verbrannt wird, sein muss.
Da anstatt von Öl und Gas hier Müll zur Erzeugung von Wärme genutzt wird und auch Strom produziert wird, trägt das MHKW dazu bei, dass weniger fossile Energieträger zu diesen Zwecken verbrannt werden.
Obwohl es in der Anlage zum Teil ziemlich laut war, konnten alle die ausführenden Worte gut verstehen: der Knopf im Ohr ermöglichte es, dass man jederzeit alles mitbekam. Etwa eine Stunde dauerte der Rundweg durch die Anlage, dann traten wir die Rückreise an.
Die Klasse 10 c bedankte sich für die interessante Führung, die sicherlich bei den Schülern einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.
Fazit:
Natürlich wäre es besser, wenn erst gar nicht so viel Müll produziert werden würde. Da er aber nun mal anfällt, ist die Verbrennung des nicht mehr wertstofflich recyclebaren Mülls durch eine energetische Verwertung noch der beste Weg, aus dem Müll noch etwas zu machen.
Das Müllheizkraftwerk ganz in der Nähe – sicher, sauber, nachhaltig, in einem derart großen Umfang live und mit einem derart wichtigen Alltagsbezug anzutreffen, dass hätten die meisten vorher nicht gedacht.
Moritz Brückner, 10 c