Europameister trifft auf Hochtechnologie

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Die „Robo-Freaks“ des Frankenwald-Gymnasiums erhalten Unterstützung aus der heimischen Wirtschaft

Der Europameister-Titel der Robotik-Gruppe „RoboFreaks“ im Rahmen der „First Lego League“ unter der Leitung von Christian Pfadenhauer war aus Sicht des Frankenwald-Gymnasiums sicherlich das Highlight des vergangenen Schuljahres. Doch ein Ausruhen auf den Lorbeeren dieses Erfolgs kommt für diese Tüftlergruppe nicht infrage. Stattdessen wird schon wieder eifrig gebastelt und geforscht. Das Ziel lautet: Titel-Verteidigung!

Dass es dafür neben enorm viel Eigeninitiative und Engagement auch die eine oder andere helfende Hand außerhalb der Schule braucht, hatte auch der heimische Automobilzulieferer, die Firma Valeo, aus Kronach-Neuses frühzeitig erkannt.

„Das, was ihr auf beeindruckende und erfolgreiche Art und Weise im Kleinen macht, wird hier auf der großen Bühne des Weltmarkts entwickelt und kommt letztendlich rund um den Globus zum Einsatz“, begrüßte Michael Schmidt, Projektleiter im Bereich autonomes Fahren bei Valeo, vor kurzem die technikbegeisterten Schülerinnen und Schüler aus der 8. bis 11. Jahrgangsstufe auf dem Firmengelände in Neuses. Die „RoboFreaks“ waren gerne der Einladung gefolgt, um vor Ort einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Fahrerassistenz-Sensorik, aber auch in einen möglichen zukünftigen Arbeitsplatz zu gewinnen. Neben Michael Schmidt begleiteten unter anderem Dr. Daniel Fluhr und Dr. Eugen Wige die zehnköpfige Gruppe des FWG über das Gelände, die ihnen dabei auch ihre persönlichen beruflichen Werdegänge erläuterten. „Es war interessant zu hören und zu sehen, dass die Zugänge zu diesem High-Tech-Berufsfeld vielspurig verlaufen“, zog Jonathan Hauck aus der Q11 sein persönliches Fazit aus den gewonnenen Einblicken.

Über die durch die Einladung vermittelte Wertschätzung freute sich auch Studiendirektor und Gruppenleiter Christian Pfadenhauer. „Für die „Robo-Freaks“ ist es eine tolle Bestätigung, wenn sie merken, dass ihr Einsatz auch außerhalb der Schulmauern erkannt und geschätzt wird.“ Und nicht nur ihm gingen die Augen auf, als den „FWGlern“ live und vor Ort die neuesten Technologien und Entwicklungen und somit die Zukunft des Automobils vorgestellt wurden. „Damit das Ganze nicht rein theoretisch für euch wird, dürft ihr gerne selbst ausprobieren, wie das Autofahren von morgen aussehen wird“, lud Michael Schmidt die jungen Gäste ein. Hierfür nahmen die Schülerinnen und Schüler nicht nur im bereits in Kronach eingesetzten hochautomatisierten Kleinbus Platz, sondern durften sich auch als „Teleoperatoren“ versuchen.

„RoboFreak“ Till Beranek saß somit in einem futuristisch anmutenden Cockpit. „Die Vorstufe zum autonomen Fahren ist das automatisierte Fahren“, erläuterte Dr. Eugen Wige, während der 18jährige Till vom ersten Stock des Bürogebäudes aus den einige hundert Meter entfernten Testwagen steuerte. „Das teleoperierte Fahren basiert darauf, dass ein Mensch in Echtzeit aus der Ferne eingreifen kann, wenn das autonom fahrende Automobil komplexen Fahrsituationen ausgesetzt ist“, erläutert Dr. Wige, während Till das Auto draußen um ein Firmengebäude manövrierte und in manchen Situationen heilfroh war, dass bei dieser Demonstration noch ein Valeo-Ingenieur im Auto saß, der im Notfall hätte eingreifen können. Sinnvolle Anwendungen des automatisierten Fahrens gäbe es viele, so Dr. Wige: eine Flotte von Bussen, die automatisiert ohne Fahrer an Bord über Land fährt, oder Taxis ohne Taxifahrer.

Damit die „RoboFreaks“ im Rahmen ihrer anstehenden Wettkämpfe selbstständig weitere Erfahrungen im Bereich des automatisierten Fahrens sammeln können, hatten sie bereits im Juli und somit im Rahmen des FWG-Sommerfestes zwei hochwertige LEGO-Roboter-Sets durch Dr. Daniel Fluhr und Michael Schmidt überreicht bekommen. „Wir bei Valeo beobachten das bemerkenswerte Engagement dieser Schülerinnen und Schüler mit großem Interesse und freuen uns, wenn hier innovative Ideen auf eine ausgeklügelte Technik treffen“, so Dr. Daniel Fluhr.

Immerhin sei es auch Valeo immer ein Anliegen, Nachwuchskräfte im naturwissenschaftlichen Bereich zu fördern und zu unterstützen. „Wir würden uns sehr freuen, den ein oder anderen als Praktikant, Werkstudent oder späteren Kollegen bei uns in Neuses begrüßen zu können.” Spätestens der Besuch auf dem Firmengelände und der direkte Kontakt zu den Mitarbeitern hatten das Interesse der „Robo-Freaks“ auf jeden Fall geweckt. „Es ist toll zu sehen, dass der Landkreis Kronach solche Berufsfelder im naturwissenschaftlichen Bereich bietet“, lautete folglich auch das Fazit von Fabian Fischer-Kilian aus der Q11 des FWG.

-mts-

 

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