„Wir sitzen in einem Boot!“

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Besuch des Direktors des Kronacher Amtsgerichts, Jürgen Fehn, und der örtlichen Polizei bei den Medienscouts des Frankenwald-Gymnasiums: Gemeinsam gegen Cybermobbing

„Wir sitzen in einem Boot!“

Die Arbeit der Medienscouts an den Schulen ist wichtiger denn je. Dass sie dabei gerade in Kronach auf ein tragendes Netz wichtiger externer Partner vertrauen können, bewies vor kurzem prominenter Besuch am Frankenwald-Gymnasium

Kronach. Zwei Polizisten und ein Amtsgerichtsdirektor statteten vor kurzem 20 Schülerinnen und Schüler des Frankenwald-Gymnasiums einen Besuch ab – doch eingeschüchtert wirkten die jungen Menschen deswegen nicht. Ganz im Gegenteil: Die Botschaft, die der Kronacher Amtsgerichtsdirektor Jürgen Fehn zusammen mit Markus Löffler als Dienststellenleiter der Polizei in Kronach und dem Jugendkontaktbeamten Dieter Fischer-Petersohn an die Schülerinnen und Schüler richtete, war Ausdruck der Wertschätzung gegenüber deren Arbeit im Bereich der Medienerziehung: Die 20 Schülerinnen und Schüler sind die aktuellen Medienscouts des FWG.

„Wir sitzen in einem Boot!“ lobte der Amtsgerichtsdirektor das Wirken der Medienscouts im Landkreis und dankte den Jugendlichen nachdrücklich für deren Einsatz. „Wenn ihr in euren Schulen auf die Gefahren der digitalen Medien hinweist und zugleich den verantwortungsvollen Umgang präventiv vermittelt, dann landen eine Vielzahl an möglichen Straftaten in diesem Bereich erst gar nicht auf meinem Schreibtisch“, so Jürgen Fehn, der damit auch den anwesenden Polizeibeamten aus der Seele sprach. „Das Internet ist kein rechtsfreier Raum und vergisst nichts“, fasste der Kronacher Richter die größte Gefahr der digitalen Medien passend zusammen.


Einen kurzen Einblick in die Arbeit der Medienscouts vor Ort hatte kurz zuvor Jonathan Hauck ermöglicht. Der Schüler aus der 10. Klasse des FWG berichtete von Workshops, anhand derer die Medienscouts am FWG zusammen mit ihrer Betreuungslehrkraft Barbara Bornschlegel beispielsweise in den Jahrgangsstufen der Unterstufe Verhaltensregeln und nützliche Tipps zu „WhatsApp“, „Sicheres Passwort“ und „Gemeinsam gegen Cyber-Mobbing“ vermitteln. Dabei begegnen die Jugendlichen ihren Mitschülerinnen und Mitschülern stets auf Augenhöhe und als ausgebildete Medienexperten.

Verantwortlich für diese Ausbildung ist Alfons Hrubesch als 1. Vorsitzender der Opferhilfe Oberfranken (OHO). Er hatte auch das Zusammentreffen am Schulzentrum ermöglicht. Der pensionierte Polizist sorgt zusammen mit seinem Team aus ehrenamtlichen Helfern seit vielen Jahren in Kronach und ganz Oberfranken dafür, dass durch die Ausbildung von Medienscouts im Umgang mit den neuen Medien Unwissenheit und Schweigen potenziellen Tätern nicht länger in die Hände spielen, wofür ihm auch Jürgen Fehn ausdrücklich dankte. „Wenn wir durch euch ein Cybermobbing-Opfer verhindert haben, dann hat sich unsere gemeinsame Arbeit bereits ausbezahlt“, lautet Hrubeschs Credo einer zielgerichteten Präventionsarbeit. Im Landkreis Kronach zählen neben dem FWG aktuell auch die Medienscouts der Gottfried-Neukam-Mittelschule zum Netzwerk der OHO. Als äußeres Erkennungsmerkmal, aber auch als Zeichen der Wertschätzung hatten Alfons Hrubesch und Susanne Werner von der OHO kurz zuvor Jacken an die Medienscouts verteilt, die diese nicht nur bei ihren Einsätzen als Medienexperten, sondern auch abseits des Schulalltags stolz tragen und präsentieren werden.

„Medienerziehung im Zeichen digitaler Medien ist längst eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung geworden, die Medienscouts zwar nicht alleine, aber sehr wohl als Teil eines dichten Netzwerkes stemmen können. Und gerade deshalb ist es so wichtig, dass wir heute in diesem Kreis zusammengekommen sind: Schule, Polizei und Gericht ziehen in Kronach an einem Strang und können somit Großes im Kleinen bewirken“, stellte Harald Weichert als Schulleiter des FWG abschließend fest und dankt allen Anwesenden für das Engagement.

-mts-

 

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